Eva-Maria Hütter

Ich schreibe, seit ich Oma bin



Kunst ist das

Die Reinigungskraft entdeckt
Spinnweben in den Ecken und
zwischen den Streben
des Treppengeländers.
Für sie sind es
filigrane Kunstwerke.
Zu schade zum Zerstören.

 

 


Schon als Schulkind hatte ich den Wunsch, eigene Geschichten zu schreiben. Es kam anders. Erst als Großmutter hatte ich Muße und Ideen Texte zu verfassen. Mein Enkelkind freute sich an jedem Reim, lernte ihn schnell auswendig und erfand schließlich selbst Zweizeiler.

Beim Spielen unterhielten wir uns in Reimwörtern: Kraken reimte sich auf Laken, Fritz auf Lakritz, Ball auf Knall. Doch irgendwann wechselte mein Enkel doch wieder zu Prosa: „Oma, jetzt möchte ich nicht mehr in Reimen sprechen.“ Zu Hause setzte ich mich dann an den Computer und schrieb aus den Erlebnissen mit dem Enkelkind Gedichte und Geschichten. Mein Mann illustrierte einige meiner Texte.

Es kamen und kommen Gedichte und Geschichten für Erwachsene hinzu, die ich zu besonderen Anlässen verschenke. Bei meinen Kurzgeschichten lasse ich mich vom Leben und Erlebten inspirieren. In meinen Gedichten betrachte ich gern humoristische Episoden.


Lese-Esel
Im besten Hause kommt es vor,
dass im Buch ein Eselsohr.
Welcher Esel tat dergleichen?
Ach, lass uns den Esel streichen.
Der Kenner nennt es Lesezeiche
n.




Seit 2020 beteilige ich mich am Literaturfestival „Gastgeber Sprache“.

In diesem Jahr lese ich bei der Eröffnungsveranstaltung Gastgeber Sprache „Lebenslänglich“, eine Geschichte, in der ein Mann seine Tochter sucht und davon träumt sie zu finden.

Bild von Markus Spiske aus Unsplash